Weiterführende und fächerverbindende Aktivitäten

4.1 Der Storch in der deutschen Kultur

Der Storch ist seit langer Zeit als Frühlingsbote und Glücksbringer in der deutschen Folklore verankert. Und er bringt als Klapperstorch hierzulande sogar die Kinder, wovon in einigen Regionen Pappstörche vor Häusern in denen ein Kind geboren wurde zeugen!

Klapperstorch als Hauszeichen in der Altstadt von Bamberg

Kein Wunder, dass der Storch als Held in zahlreichen Liedern, Gedichten, Märchen, Sagen und Fabeln eine Rolle spielt (vgl. Hubrich-Messow 1996), wo er außer unter seinem richtigen Namen oftmals als Adebar auftritt. Auch als Wappentier ist er vielerorts zu finden. Nachfolgend Anregungen für die fächerübergreifende Weiterarbeit am Thema Storch:

  1. Die Fabel Der Fuchs und der Storch (Dokument 13) wird erzählt. Anschließend kann nochmals darauf eingegangen werden, dass der lange Schnabel des Storchs an die Art und Weise der Nahrungsaufnahme und die Art der Nahrung angepasst ist. Die Fabel kann in der Fremdsprache oder in der Muttersprache szenisch dargestellt werden. Im Kunstunterricht können Illustrationen oder auch Scherenschnitte angefertigt werden.
  2. Die beiden Gedichte von Johann Wilhelm Hey Störche 1 und Störche 2 (Dokument 13) werden von der Lehrkraft vorgetragen. Sie können als Dialog zwischen Mensch und Storch von den Kindern gelesen oder nachgespielt werden. Es kann ein Bezug zur Geschichte von Frederick hergestellt werden.
  3. Die Lehrkraft berichtet von einem Brauch im Ort Haslach, in Württemberg. Dort feiert man am 22. Februar den Storchentag. An diesem Tag ziehen die Kinder von Haslach mit dem Storchenvater von Haus zu Haus, um Gaben zu erbitten. Diese Tradition ist schon sehr alt und geht auf eine Sage zurück, nach der im 17. Jahrhundert Störche die Stadt von einer Ungezieferplage befreiten. Zum Dank versprachen die Einwohner, den Kindern Geschenke zu machen (Dokument 13). Im Internet können sich die Schüler über den Ablauf des Festes informieren und unter "Storchentag Haslach" in Google auch Bilder finden. Gibt es ähnliche Bräuche in ihrer Region/in ihrem Land?
  4. Einige deutsche Städte und Gemeinden führen auch den Storch als Wappentier, vor allem in Gegenden in denen Störche zu Hause sind (Dokument 13). Ein Beispiel ist das Wappen der Stadt Storkow im Land Brandenburg, deren Name sogar auf den Storch zurückgeht:

    Unter Wikimedia sich außer dem Wappen von Storkow eine große Anzahl internationaler Storchenwappen. Die Schüler können die schönsten Storchenwappen aussuchen. Sie sollen herausfinden, ob es in ihrem eigenen Land den Storch als Wappentier gibt. Schließlich können sie selbst ein Wappen mit einem Storch/mit Störchen entwerfen und dabei die typischen Merkmale dieses Vogels darstellen.
  5. Der Storch als Symbol in der Werbung: Gaststätten und Läden benutzen den Storch in ihren Namen. So kann man im Storchennest Babysachen einkaufen und im Klapperstorchshop im Internet Kleidung für Schwangere bestellen. Hebammen nennen ihre Praxis ebenfalls Storchennest. Im Storchenkrug (Dokument 2, Foto 18) oder Zum Storch(en) u. ä. kann man leckere Speisen genießen, z. B. ein Storchennest (Blattsalat mit Hähnchenbrust). In der Storchen-Bar kann man essen und trinken. Die meisten dieser Läden und Restaurants führen den Storch natürlich auch in ihrem Logo (z. B. http://www.storchen.ch/de/restaurants-und-bars/). Auch Häuser sind nach dem Storch benannt, zum Beispiel das Haus zu den Störchen in der Altstadt von Erfurt (Dokument 2, Fotos19, 20). Ist das im eigenen Land auch so? In Deutsch, eventuell auch in der Muttersprache, können neue Namen und Bezeichnungen mit Storch- gefunden werden und die Schüler können dazu auch ein Logo entwerfen.

 

4.2. Fächerübergreifendes Projekt: Schutz von Zugvögeln und Überblick über Rastgebiete von Zugvögeln in Europa

Die Schüler haben in den vorangegangenen Sequenzen viel über Zugvögel, deren Lebensweise und Bedeutung, aber auch über die Gefährdung der Zugvögel und ihrer Lebensräume erfahren. Sie überlegen, was sie selbst zum Schutz der Zugvögel tun können.

Schritt 1
Informationen einholen – über Zugvögel in der eigenen Region, über Zugvögel in Deutschland, an einem konkreten Ort, dazu können Informationen bei einer Partnerklasse oder bei Naturschutzverbänden angefordert werden, auch Internetrecherchen sind denkbar. Sollte die Arbeit als Projektarbeit mit den Fächern Heimat- und Sachkunde oder Geographie geplant werden, können auch Informationen über Zugvögel und deren Rastplätze in weiteren Ländern Europas eingeholt werden (vgl. Euronatur - Übersichtskarte über Schutzgebiete).
Hinweis: Im Modul Die Donau – ein europäischer Fluss wird über das bulgarische Schutzgebiet Srebarna in der Nähe der Donau berichtet. Diese Informationen können ebenfalls genutzt werden.

Schritt 2
Ergebnisse zusammenstellen und präsentieren. Im Falle der fächerübergreifenden Projektarbeit kann eine Europakarte mit wichtigen Zugvögelrastplätzen erstellt werden.

Schritt 3
Beobachten von Zugvögeln in der eigenen Region während der Zeit des Vogelzuges. Erstellen von Beobachtungsprotokollen. Wenn es möglich ist, beteiligen sich die Schüler am Birdwatch-Wochenende (2./3. Oktober, s. S. 2) und geben ihre Ergebnisse an die entsprechenden Stellen weiter. Sie tauschen die Daten mit Partnerklassen aus.

Schritt 4
Überlegen, was man selbst zum Schutz der Zugvögel tun kann:

  • eine Ausstellung gestalten und so Mitschüler, Eltern, … über die Ergebnisse der Arbeit informieren
  • bei der Erhaltung und dem Schutz von Feuchtgebieten in der Umgebung helfen
  • sich an Protestaktionen gegen den Abschuss bzw. die Jagd auf Zugvögel beteiligen
  • Zugvogelpate werden (vgl. Internetseite des Nabu)
  • helfen, an einem geeigneten Platz ein Storchennest zu bauen usw.

 

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