Inhaltsbasierte Module im Fremdsprachenunterricht
der Grundschule
Beschreibung des Ansatzes
Die vorliegenden Module sind für den Einsatz im Fremdsprachenunterricht der
Grundschule konzipiert. Wir schlagen einen Fremdsprachenunterricht vor, der
auf Sachfachinhalten basiert. Die Module sollen außerdem zur
interkulturellen Erziehung der Kinder beitragen. Indem wir uns auf die
kindliche Wissbegier und den Drang Neues zu erfahren stützen, soll erreicht
werden, dass die Lerner sich der Unterschiede, aber auch der Gemeinsamkeiten
bewusst werden, die sie mit Altersgefährten in anderen Ländern teilen. Die
Kinder sollen auf diese Weise die sie umgebende Welt verstehen lernen. Die
Module behandeln verschiedene Sachthemen, die alle in Verbindung mit dem
universellen Thema der „Transformation“ stehen. So soll der
Fremdsprachenunterricht zum Bindeglied zwischen den verschiedenen in der
Grundschule unterrichteten Fächern werden. Die Fremdsprache wird nicht nur zum
Selbstzweck verwendet, sondern zum Zweck der Übermittlung der Sachinhalte.
Sprache bekommt wieder einen Sinn, indem sie Zugang zu Sachwissen und
Sachinformationen verschafft.
Das alle Module umspannende und ständig wieder auftretende Thema ist
„Transformation und Bewegung“ im weitesten Sinne. Die Lernenden sollen
erfahren, dass in der sie umgebenden Welt alles in Bewegung ist, dass sich
alles verändert. Die einzelnen Themen werden kindgemäß aufbereitet und unter
verschiedenen Aspekten beleuchtet. Als Beispiel sei das Modul
„Umwandlungsprozesse in der Natur“ angeführt, welches verschiedene
‘Transformationen’ präsentiert: die des Wassers, des Schmetterlings und der
Pflanze. Das Modul „Tiere“ wird unter anderem die Migration der Zugvögel
behandeln. Die Schüler sollen jedoch die Veränderungen und Bewegungen nicht
nur beobachten, sondern durch kleine Experimente selbst zu Erkenntnissen
kommen und ihre Entdeckungen den Klassenkameraden mitteilen.
Es werden somit Themen präsentiert, die sowohl allgemeingültig (universell)
als auch von besonderer Bedeutung für jedes einzelne Individuum sind.
Themen, die in allen Gesellschaften und Kulturen präsent sind, aber von diesen
in unterschiedlicher Art und Weise gesehen bzw. erlebt werden (vgl. Porcher
1987: 12/vierte Umschlagseite). Dank des übergreifenden Ansatzes des
‘individuellen Allgemeinen’ enthalten die Module außer der Orientierung
an Inhalten der Sachfächer auch Ansätze zum interkulturellen Lernen und zur
Erziehung zur Alterität. Die Herkunftssprachen und -kulturen der Lernenden
werden nach Möglichkeit in das Konzept mit einbezogen. Inhalte aus der eigenen
sowie aus der Lebenswelt der verschiedenen Zielsprachenländer werden angeboten
und Hinweise zum interkulturellen Austausch der Schüler mit ihren
Altersgefährten in den anderen Ländern gegeben. Außer den fremdsprachlichen,
interkulturellen und den Inhalten aus dem Bereich Heimat- und Sachkunde werden
auch Aktivitäten im künstlerischen und musischen Bereich angeboten.
Das folgende Schema gibt einen Überblick über die Modulthemen. Es verdeutlicht
den Zusammenhang zwischen den einzelnen Themen und den Bezug zum Rahmenthema
„Transformation und Bewegung“. Weitere mögliche Themen für inhaltsorientierte
Module werden unten aufgeführt.
EPLC – Die Modulthemen
1.
Ernährung
2.
Ich und die anderen
3.
Die Donau - ein europäischer Fluss
4.
Umwandlungsprozesse in der Natur
5.
Tiere
6.
Feste
7.
Spiele und Spielzeug
Sachfächer: Heimat- und Sachkunde (Geografie, Biologie), Ethik, Musik, Kunst,
Literatur, Sport, Mathematik.
Weitere mögliche Themen: Wohnen, Zeit, Raum, Reisen, Verkehrsmittel,
Kommunikations- mittel, Mode usw.
Literaturangaben
Porcher, L. (1987): Manières de classe. Paris : Didier.
Groux D., Porcher L. (2003) : L’altérité. Paris: L’Harmattan.