Erste Sequenz
1. Schneckenhäuser
Das typische Merkmal einer Schnecke ist wohl ihr oft sehr kunstvolles Haus
(das Schneckenhaus), welches für Kinder äußerst faszinierend ist.
Meistens ist es im Uhrzeigersinn gedreht. Es besteht aus Kalk. Das
Schneckenhaus entsteht bereits bei der Entwicklung im Ei und wächst im Laufe
der Zeit mit der Schnecke mit. Anfangs ist das Haus noch weich, dient aber
schon zum Schutz der lebenswichtigen Organe. Mit der Zeit wird das Haus immer
dicker und härter, bei Gefahr kann sich die Schnecke in ihr Haus verkriechen
und ist geschützt.
Die Kinder versammeln sich zu Beginn der ersten Unterrichtsstunde gemeinsam
mit der Lehrkraft im Stuhlkreis. Schon in der Stunde zuvor wurde darauf
hingewiesen, dass die Kinder sich zu Hause auf die Suche nach Schneckenhäusern
machen sollen und eines für die nächste Stunde mitbringen sollen. Der Lehrer
beginnt mit einer Diskussion, in der die Kinder erzählen sollen, wo und wann
sie die Schneckenhäuser gefunden haben. Falls die fremdsprachlichen
Möglichkeiten noch gering sind, kann das Gespräch zunächst in der
Muttersprache geführt werden. Der Lehrer lässt aber nach und nach das deutsche
Vokabular und Satzstrukturen einfließen. Später werden die Unterrichtsphasen
in der Fremdsprache geführt und die Kinder haben die Wahl, sich in Deutsch
oder in der Muttersprache zu äußern.
2. Reim
Die Lehrperson trägt nach dem Austeilen des Arbeitsblattes 1 den Reim vor,
welcher im direkten Zusammenhang mit dem Thema der folgenden vier
Unterrichtstunden steht. Der Reim über die Schnecke kann von den Kindern
schrittweise erlernt werden, bis sie den Text selbst vortragen können. Der
Reim könnte zu Beginn oder am Schluss jeder Stunde geübt werden.
Kleine Schnecke
schnell verstecke
dich in deinem Haus.
Komm bei Regen wieder raus.
Es wäre denkbar beim Sprechen des Reimes Handbewegungen zu machen oder einen
kleinen Tanz zu vollziehen. Die Kinder können sich gemeinsam an die Hand
nehmen und die entstandene Schülerkette kann sich gleichsam in den
spiralförmigen Aufbau eines Schneckenhauses eindrehen und anschließend wieder
aus ihrer Windung aufrollen.
3. Aussehen und Fortbewegung der Schnecke
Im Weiteren sollen die Kinder die Möglichkeit haben, die Schnecke unmittelbar
zu erleben. Jeweils eine Schnecke pro Sitzbank sowie Lupen werden verteilt.
Damit können die Kinder aktiv die Besonderheiten des Tieres erforschen. Die
gesammelten Beobachtungen sollen im Nachhinein in die auf dem Arbeitsblatt 1
(Material 1) vorgezeichnete Lupe gemalt werden.
Außerdem soll die Bewegung der Schnecke erforscht werden. Dazu wird das Tier
auf eine Glasplatte gesetzt, um es von oben und unten begutachten zu können.
Falls sich die Schnecke nicht bewegen möchte, kann sie zum Beispiel mit einem
Salatblatt gelockt werden. Die Kinder werden beobachten, dass sich auf der
Sohle der Schnecke dunkle Streifen von hinten nach vorne bewegen (ein von den
Fußdrüsen ausgeschiedener Schleim, der das Gleiten unterstützt). Die Schüler
sollen erkennen, dass sich die Schnecke durch wellenförmige Muskelbewegungen
fortbewegt. Die Schnecke ist ein Bauchfüßler, sie schiebt den Kopf voran und
zieht den Körper hinterher. Schnecken können aus diesem Grund nicht rückwärts
laufen.
Weiterhin kann die Glasplatte in verschiedene Positionen gelegt werden. Der
Schleim ermöglicht es, dass sich die Schnecke auch auf steilen, glatten und
scharfen Flächen fortbewegen kann. Anschließend besteht die Möglichkeit, die
Kriechbewegung der Schnecke nachzuahmen.