Dritte Sequenz: Anbau von Lebensmitteln, die wir essen
  Die Schüler werden Samen anpflanzen, die sie im Verlauf der Zeit beobachten.
  Letztes Jahr haben wir in unserem Garten Salatgurken und Riesenkürbisse
  angebaut. Dieses Jahr haben wir Tomaten, Mohrrüben und Wassermelonen
  angepflanzt. Es ist ratsam, eine Pflanze auszuwählen, die nicht empfindlich
  ist, schnell heranreift und schon sehr frühzeitig Früchte trägt. Das
  Wichtigste ist, die Entwicklung der Pflanze zu verfolgen und nicht seine
  Lieblingsfrucht anzubauen.
  Für den Fall, dass die Klasse Zugang zu einem Garten hat, unterteilt der
  Lehrer die Klasse in Gruppen von drei bis fünf Schülern. Jede Gruppe erhält
  ein kleines Stückchen Land, für das sie von der Aussaat bis zur Ernte
  verantwortlich ist. Falls die Klasse keinen Garten zur Verfügung hat, können
  die Samen in verschiedene Töpfe, die im Klassenraum stehen, gepflanzt werden.
  Die Salatgurke, eine Kriechpflanze, nimmt viel Platz in Anspruch und ist
  besser draußen in einem Garten aufgehoben. Sie kann dennoch im Innenraum
  angepflanzt werden, wenn man nur wenige Samen, einen großen Topf und einen
  Stock oder ähnliches, an den sie sich anlehnen kann, verwendet. Die Tomate
  kann ebenfalls im Topf angepflanzt werden. Am besten lässt man sich in dem
  Geschäft, in dem man die Samen kauft, beraten.
  Im Garten macht sich jede Gruppe mit den Arbeitsgeräten vertraut, die sie
  bereits während einer vorangegangenen Vokabeleinheit zu dieser Aktivität
  kennen gelernt hat. Zwei Gruppen von Vokabular weden dabei gebildet: Pflanzen
  und die Aussaat (Samen, Pflanze, Blatt (Blätter), Blüte, Frucht...);
  der Garten, Arbeitsgeräte und Aktivitäten bei der Gartenarbeit (Garten, Spaten, Hacke, Schubkarre, säen, gießen, jäten...). 
  Siehe
  Material 10 - Gartenarbeit
  und
  Material 11 - meine Pflanze.
  Aussaat
  Die Gruppen pflanzen ihre Samen an und gießen sie. Sie kommen jeden Tag in den
  Garten, um sich um die Samen zu kümmern. Am Ende der Woche werden die
  Beobachtungen notiert. Ältere Schüler können ihre Beobachtungen auf einem
  großen Plakat in der Klasse notieren, während jüngere Schüler auf einem
  Beobachtungsblatt das zeichnen, was sie sehen. Siehe
  Dokument 4 - Beobachtungstabelle. Die Zeit zwischen Aussaat und Ernte beträgt mehrere Wochen. Der Lehrer
  bearbeitet in dieser Zeit andere Themen mit seiner Klasse. Die Schüler
  beobachten jedoch weiterhin die Pflanzen.
  Ernte 
  Den Schülern bereitet es Freude, Früchte zu ernten, die sie selbst angepflanzt
  haben. Dieses Vergnügen kann dahingehend ausgeweitet werden, dass die Früchte
  aus dem Garten auch in der Küche Verwendung finden, um ein Gericht, einen
  Salat zuzubereiten. Unsere Schüler waren sehr stolz, ihre Schubkarre voller
  Salatgurken und einen riesigen Kürbis zu den ‚Ooohs!’ und ‚Aaahs!’ aller
  Kinder des Kindergartens vorzuführen. Anschließend haben sie die Früchte
  gegessen – Gurkensalat und Kürbissuppe mit Käse!
Weiterführende Aktivität
  Eine Geschichte hören
  Besonders geeignet ist die Geschichte Das Rübchen von A. Tolstoi, die in viele
  Sprachen übersetzt wurde und auch in Deutschland sehr bekannt und beliebt ist.
  Hier wird aus einem winzigen Samenkorn eine riesige Rübe, die nur mithilfe
  aller Familienmitglieder geerntet werden kann. Text im
  Dokument 5 – Das Rübchen. Durch die vielen Wiederholungen eignet sich die Geschichte auch zum
  Nachspielen. Außerdem kann nachgeforscht werden, welche Rübenarten es gibt und
  wozu sie verwendet werden.
  Außerdem kann auch das kurze Märchen der Gebrüder Grimm Strohhalm, Kohle und
  Bohne erzählt werden. Darin überlebt die Bohne, weil sehr gewitzt, am Ende als
  Einzige! Wir erfahren auch, wozu Bohnen sehr häufig verwendet wurden und
  werden: um Eintöpfe oder Brei zu kochen. Die Schüler können nach dem Hören des
  Märchens Illustrationen dazu anfertigen.
  Eine Geschichte erzählen
  In Anlehnung an die gehörte Geschichte kann eine neue Geschichte über ein
  seltsames Samenkorn erfunden werden, das eines Tages irgendwo gefunden
  wird:
  Auf dem Boden der Schüssel lag ein kleiner Krümel. Nein, es war ein
    Samenkorn. Ich pflanzte das Samenkorn in meinen Garten. Der Samen wuchs zu
    einem/einer _________________________ heran (die Geschichte zu Ende
    schreiben).
  
  Diese Geschichte kann in Gruppenarbeit kreiert werden, unabhängig vom Alter
  der Schüler. Bei jüngeren Schülern ist der Lehrer als Schreiber für jede
  Gruppe, die ihre Geschichte erzählt, tätig. Die Kinder illustrieren
  anschließend ihre Geschichte. Die Schüler, die bereits über
  Schreibfertigkeiten verfügen, können die Geschichte in ihrer Muttersprache
  schreiben und sie anschließend mit Hilfe des Lehrers übersetzen.