Zweite Sequenz
1. Körperteile der Schnecke
Anhand des Arbeitsblattes 2a (Material 2), bekommen die Kinder zur Aufgabe, die Körperteile der Schnecke adäquat zu
den Körperorganen des Menschen zu bestimmen und mit den entsprechenden
Symbolen zu verbinden. Anschließend soll mit dem Lehrer die Auflösung
vollzogen werden, zum Beispiel anhand einer Folie. Im Gespräch fragt der
Lehrer „Hat die Schnecke eine Zunge? Wo ist sie?“ und die Schüler
zeigen auf das entsprechende Körperteil. Wenn die Schüler und Schülerinnen die
Vokabeln der Körperteile noch nicht kennen, könnten sie auf diese Art
eingeführt werden.
Folgende Satzstrukturen sind denkbar:
„Das ist/Das sind… die Augen/die Zunge/ der Fuß… Wo ist die Zunge/Wo sind
die Füße? Habt ihr die Zunge gefunden? Da ist die Zunge, Da sind die
Augen…“. Gleichzeitig kann eine Erweiterung bezüglich der Funktion der Körperteile
stattfinden. Der Lehrer ergänzt das benannte Körperteil mit den dazugehörigen
Verben:
die Augen zum Sehen/ die Fühler zum Fühlen/das Haus zum Schlafen/ der Fuß
zum Fortbewegen/ die Nase zum Riechen. Die Bezeichnungen der Körperteile oder die Symbole werden am
Schneckenkörper angeordnet. Die Kinder können vergleichen, ob sie diese
richtig zugeordnet haben.
Erkenntnisse sollen hier sein, dass sich die Augen der Schnecke auf der Spitze
der langen Fühler (Augenträger) befinden. Die Zunge sitzt parallel
zum menschlichen Körper auch im Mund. Tasten (auf dem Arbeitsblatt dargestellt
durch die Hand) erfolgt jedoch durch die unteren, kürzeren Fühler. Die Schüler
wissen schon aus der ersten Stunde, dass sich die Schnecke auf der Fußsohle
fortbewegt. Weiterhin zuzuordnen ist die Atmung der Schnecke, die sich nicht
über die Nase vollzieht, sondern durch ein
Atemloch am Gehäuserand.
2. Die Reibezunge
Unter einem Mikroskop ist zu erkennen, dass die Zunge der Schnecke aus
zahlreichen Querreihen winziger kleiner Zähnchen besteht.
Vielleicht haben die Kinder in der ersten Unterrichtsstunde beim Beobachten
mit der Lupe schon beobachtet, dass die Schnecke beim Fressen ihre schwarze
Zunge immer wieder aus der Mundöffnung schiebt.
Um den Kindern die Reibezunge der Schnecke vorzustellen, soll jeweils pro
Sitzbank eine Schnecke zum Experimentieren ausgeteilt werden. Die Kinder
bekommen zur Aufgabe, ihre Hand mit angefertigten Mehlbrei oder Gurkensaft zu
bestreichen. Anschließend sollen sie sich die Schnecke auf ihre Hand setzen
und erspüren, wie die Schnecke frisst. Die Kinder bekommen Gelegenheit im
Gruppengespräch mit dem Lehrer ihre Beobachtungen darzulegen.
Eine abschließende Erklärung erfolgt danach unter zu Hilfenahme des
Arbeitsblattes 2 (Material 2). Die Bilder erklären in schematischer Weise die Funktionsweise der
Reibezunge (die Radula). Ähnlich der Bewegung eines (Schaufelrad-)Baggers,
bewegt sich die Zunge über einen Knorpelkern. Reibt sich die Zunge über die
Nahrung, so lösen die vielen Radulazähnchen stetig kleine Teile von der
Nahrung ab und befördern sie in den Schlund. Im hinteren Bereich der
Reibezunge werden ständig neue Zähnchen gebildet, die die Abgenutzten
ersetzen.
3. Nahrung der Schnecke
Der Lehrer klappt die Tafel auf, wo er zuvor die vergrößerten Bilder von Obst,
Gemüse und andern Speisen mit Magneten willkürlich durcheinander angeheftet
hat. Weiterhin werden zwei Körbe angezeichnet, von denen einer später durch
die Schüler mit der Nahrung der Schnecke gefüllt werden soll. Der andere gilt
dabei lediglich für die Aufnahme der falschen Bilder.
Im Gespräch fragt der Lehrer „Was mag/was frisst die Schnecke?“.
Nacheinander können die Schüler die einzelnen Nahrungsmittel mündlich
aufzählen und an der Tafel in den jeweils richtigen Korb einordnen. Dabei ist
darauf zu achten, dass die Kinder die richtigen Formulierungen wiederholen, so
dass sie sich die Vokabeln, wenn sie nicht zuvor schon in anderen
Unterrichtseinheiten behandelt wurden, einprägen.
Die Antwort der Kinder erfolgt in folgenden Formulierungen:
„Die Schnecke mag ...“/ „Die Schnecke frisst ...“, beziehungsweise
den dazugehörige Negationen:
“Die Schnecke mag kein (Brot)...“/ „ Die Schnecke frisst kein (Brot)
...“.
Schnecken sind fast ausschließlich Pflanzenfresser. Den Kindern soll
vermittelt werden, dass sich die Schnecke ihre Nahrung nur aus der Natur
beschafft und Brot, Käse und Lutscher usw. nicht frisst. Das Gelernte kann
zusätzlich auf Arbeitsblatt 3 (Material 3) durch die Ankreuzaufgabe festgehalten werden.
An dieser Stelle wäre weiterhin denkbar, die Kinder aufzählen zu lassen,
welche Nahrungsmittel der Schnecke auch sie gerne mögen. Durch die
Wiederholung der Formulierung „Ich mag/Ich esse gern ...“ und den
Bezug zu sich selbst können sich die Inhalte noch besser einprägen. Außerdem
wird der Unterschied zwischen den Verben „essen“ und
„fressen“ nochmals klargemacht.
4. Welches Wetter mag die Schnecke?
Die Schülerinnen und Schüler überlegen gemeinsam mit der Lehrkraft, welches
Wetter von der Schnecke bevorzugt wird und aus welchem Grund. Viele haben
sicherlich bereits folgendes beobachtet:
Schnecken sind häufig nach Regengüssen, an feuchten Gebieten und im Frühjahr
zu finden. Im Sommer und bei lang anhaltendem Sonnenschein und Hitze
verkriechen sie sich in ihr schützendes Schneckenhaus, da sie sonst
austrocknen würden. Die Öffnung ihres Hauses verschließt eine Schutzschicht,
die Schleimhaut. Auch im Winter sind die Schnecken nicht zu sehen, da sie sich
in einem Erdloch verkriechen.
Somit kann auch das Thema Wetter zum Inhalt einer Stundensequenz werden und
nach Bedarf ausgebaut werden. Das Arbeitsblatt (Material 3) bietet den Schülern die Möglichkeit Notizen zu machen. Die aufgemalten
Symbole (Regen, Sonne, Schnee, bedeckter Himmel und die Nacht) sollen Anregung
schaffen, über die Vorlieben der Schnecke in Bezug auf das Wetter zu sprechen.
Die Kinder können auch auf die Fragen:
„Was macht die Schnecke, wenn es warm ist / wenn es schneit / wenn es regnet
(Reimtext nutzen!)/ in der Nacht?“
antworten.