Erste Sequenz
  Dieser erste Teil soll der Einführung des erforderlichen Vokabulars zum Thema
  Obst dienen. Abhängig vom Niveau und vom Alter der Schüler stellt man mehr
  oder weniger Früchte vor. Dabei ist es interessant, einerseits Obstarten
  vorzustellen, welche die Kinder gewöhnlich essen und andererseits einige
  Früchte einzuführen, die sie eventuell noch nicht kennen. Dies weckt ihr
  Interesse nicht nur in sprachlicher, sondern auch in kulinarischer Hinsicht!
  Die Auswahl des Vokabulars kann also je nach Region und Essgewohnheiten
  variieren.
  Die erste Aktivität
  Material 1
  hat zwei Ziele: das Kennenlernen der Obstbezeichnungen in der Zielsprache und
  die Begegnung mit Sprachen. Das Lernen soll weniger lehrergesteuert sein,
  wobei nur der Lehrer den Schülern Wörter beibringt, sondern von den Schülern
  ausgehen, die aktiv sind und im Zentrum des Lernprozesses stehen. Es ist nicht
  so, dass die Kinder noch keine Erfahrungen mit Sprache haben, nur weil sie im
  Fremdsprachenunterricht Anfänger sind. Diese Aktivität soll den Kindern
  bewusst machen, dass sie neue Wörter ohne Hilfe des Lehrers verstehen können.
  Sie soll die Selbstständigkeit fördern sowie die Fähigkeit zu beobachten und
  Vergleiche anzustellen.
  Es werden Gruppen von 4 bis 5 Kindern gebildet. Jede Gruppe erhält einen
  Umschlag mit den Obstbezeichnungen in verschiedenen Sprachen und den
  ausgeschnittenen Bildern. Die Kinder sollen das jeweilige Bild und die
  Bezeichnungen in den verschiedenen Sprachen für ein und dieselbe Frucht
  zusammenstellen.
  Die Gruppenarbeit soll die Kooperationsfähigkeit fördern und außerdem können
  die Kinder einer Gruppe von den Kenntnissen ihrer Gruppenmitglieder
  profitieren.
  Beim Zusammentragen der Ergebnisse ist es wichtig und nützlich, dass die
  Gruppe den anderen Schülern erklärt, wie und warum sie Übereinstimmungen
  gefunden haben. Auf diese Weise können schwächere Schüler die Strategien der
  stärkeren Schüler übernehmen.
  Diese Aktivität bietet sich nur für Schüler an, die bereits lesen können. Für
  jüngere Schüler schlagen wir eine kürzere Wörterliste vor. Die Bilder sowie
  alle Wörter werden so angebracht, dass sie von allen gesehen werden können.
  Die Kinder sollen zunächst, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, das Wort in ihrer
  Muttersprache wiedererkennen. Dann zeigt der Lehrer ein Wort aus einer anderen
  Sprache und liest es vor. Die gesprochenen Wörter, welche die Kinder hören und
  die Buchstaben, die sie sehen und wiedererkennen, helfen ihnen zu raten, um
  welche Frucht es sich handelt.
  Es können sich andere Aktivitäten zum Einprägen und Sichern des Vokabulars
  anschließen, denn es ist absolut notwendig, über einen gewissen Wortschatz zu
  verfügen, bevor man Sachverhalte, Ideen und Meinungen ausdrücken kann.
Ratespiel
  Große Bilder:
  Material 2
  Der Lehrer benutzt eine Reihe von großen Bildern von Früchten (6 bis 9). Er
  zeigt den Kindern ein Bild, ohne selbst zu sehen, um welche Frucht es sich
  handelt. Dann stellt er die Frage: Ist das ein(e)…? Die Kinder gehen von dem
  Bild aus, das sie sehen und reagieren auf seine Frage: Ja, das ist ein/eine
  ..., Nein, das ist kein/keine ...
  Wir befinden uns noch in einer Phase, in der die Schüler noch nicht die neuen
  Wörter benutzen müssen, sie aber wiedererkennen sollten. Der Lehrer kann die
  benutzten Strukturen eventuell an die Tafel schreiben, um visuellen Lerntypen
  zu helfen. Auch Wortkarten mit Bezeichnungen der Früchte können an die Tafel
  geheftet werden.
  Material 2a
Spring, lauf, zeig
  Bilder von Früchten werden an verschiedenen Stellen des Klassenraums
  angebracht. Die Lehrkraft nennt eine Frucht und die Schüler müssen sich so
  schnell wie möglich vor das entsprechende Bild stellen.
  Varianten: Ist der Raum zu klein, zeigen die Kinder mit dem Finger auf das
  entsprechende Bild. Die Lehrkraft kann die Aufgaben verändern:
  - Zeig den/die
- Lauf zu(r)
- Geh mit kleinen/mit großen Schritten zu(r)
- Spring mit geschlossenen Füßen zu(r)
- usw.
Alphabetisch ordnen
  Diese Aufgabe ist weniger geeignet für jüngere Kinder, die noch kaum die
  Schriftsprache beherrschen. Für 8-9 jährige Schüler dagegen ist es wichtig
  Wörter in alphabetischer Reihenfolge ordnen zu lernen. Sie benötigen diese
  Kenntnisse z. B. um eine Wörterbuch benutzen zu können. Diese Aktivität umso
  interessanter, wenn die Liste an Wörtern nicht zu kurz ist.
  Die Klasse wird in mehrere Gruppen eingeteilt (die Anzahl der Kinder in einer
  Gruppe entspricht der Anzahl an Wörtern, die wiederholt werden sollen). Jedes
  Kind erhält ein Bild und die Mitglieder einer Gruppe sollen sich alphabetisch
  in einer Reihe ordnen (zum Beispiel muss sich das Kind mit der Aprikose an den
  Anfang der Reihe stellen usw.). Die erste Gruppe, die sich in der richtigen
  Reihenfolge aufgestellt hat, hat gewonnen.
  Schüler lieben Wettkämpfe und Spiele und es motiviert sie, ein Spiel zu
  spielen, bei dem man gewinnen kann. Außerdem gewinnt nicht ein einzelner
  Schüler, sondern die Mannschaft. Die Gruppenmitglieder müssen sich also
  einigen und zusammenarbeiten, um zu gewinnen. Auf diese Weise gibt es
  Wettkampf und Kooperation zugleich.
Arbeit an Stationen - Aktivität mit Früchten und Teilen von Früchten
  Die Kinder bekommen eine Liste mit den Bezeichnungen der Früchte. Diese können
  sie zum Nachschauen benutzen, wenn sie sich an ein Wort oder seine
  Schreibweise nicht erinnern. Somit kann differenziert gearbeitet werden,
  entsprechend den Vorlieben der einzelnen Schüler. Die Lehrkraft sollte jedoch
  auch angeben, welche Bezeichnungen von allen Schülern beherrscht werden
  sollen.
  Wortliste Früchte –
  Material 3
  Bevor die Kinder selbständig beginnen in Gruppen zu arbeiten, werden die
  verschiedenen Stationen allen Schülern vorgestellt. So werden die Regeln für
  alle klar. Die neuen Begriffe (Geschmack, Form, Aussehen, Festigkeit) werden
  eingeführt. Diese finden sich auch als Zeichnungen auf der Wortliste des
  Spielleiters an den einzelnen Stationen (Material 4-6). So kann dieser oder
  ein anderes Kind der Gruppe helfen, wenn Probleme mit dem Vokabular auftreten.
  Die Kinder werden in drei Gruppen eingeteilt. Es wird mit drei Sinnen
  (Geschmacks-, Tast- und Geruchssinn) gearbeitet, um den Schülern in ihrer
  Unterschiedlichkeit entgegenzukommen (Differenzierung). Die verschiedenen
  Gruppen arbeiten selbstständig: Abwechselnd übernehmen die Schüler die Rolle
  des Spielleiters und lassen einen anderen Schüler mit verbundenen Augen
  erraten, um welche Frucht es sich handelt. Die anderen Gruppenmitglieder
  reagieren auf die Vorschläge desjenigen, der raten soll: Ja, das ist ein(e)… /
  Nein, das ist kein(e)….
  Der Spielleiter stellt dem Kind mit den verbundenen Augen Fragen. Er bekommt
  ein Arbeitsblatt, welches ihm am Anfang hilft.
  Station Geschmack –
  Material 4
  Station Tastsinn –
  Material 5
  Station Geruch –
  Material 6
  Je nach Anzahl der Kinder in der Gruppe, kann eine weitere Station
  eingerichtet werden: Wer malt, der gewinnt. Ein Kind zieht ein Wort (=
  Obstsorte), zeichnet es und die anderen erraten, um welche Frucht es sich
  handelt, indem sie Fragen stellen. Wenn einer es errät, erhalten er und das
  Kind, das gezeichnet hat, jeweils einen Punkt. Derjenige, der am Ende des
  Spiels die meisten Punkte hat, hat gewonnen. 
  Station Zeichnen/Blatt für Spielleiter – Material 7
  Wörter zum Malen – Material 8
  In den Fragen/Antworten verwendete sprachliche Elemente (Ist das eine saure
  Frucht? Ist sie süß, groß, klein …? Ist es eine …? Ja, sie ist groß. Nein, sie
  ist nicht… usw.):
  - süß, sauer, bitter, salzig, knackig
- hart, weich, rund, länglich, klein, groß
- verschiedene Obst- und Gemüsebezeichnungen
- Bejahungs- und Verneinungssätze
- Der unbestimmte Artikel
  Der Lehrer kann die Gelegenheit nutzen, die Schüler Früchte entdecken und
  kosten zu lassen, die sie wenig oder gar nicht kennen (z.B. Papaya,
  Sternfrucht, Granatapfel, Litschi, Kokosnuss, Feige, Dattel usw.) Dabei wird
  man feststellen, dass es einige Kinder gewohnt sind, zuhause exotische Früchte
  zu essen, während es für andere eine ganz neue Erfahrung ist.